342 Stunden im Einsatz für den Nächsten

 

Rückblick auf aktives Vereinsjahr – Staatliche Ehrungen für Feuerwehrdienst

 

 

Aiterhofen. (kw) Nach einem Gottesdienst in Gedenken an die verstorbenen Mitglieder fand traditionell am Dreikönigstag die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Aiterhofen im Gasthaus Karpfinger statt. Die Mitglieder und Gäste konnten dabei nicht nur auf ein aktives Einsatzjahr, sondern auch ein ereignisreiches Vereinsleben zurückblicken.

 

Zu Beginn begrüßte Vorstand Franz Miethaner neben zahlreichen Mitgliedern und Ehrengästen Bürgermeister Adalbert Hösl, den stellvertretenden Landrat Andreas Aichinger sowie Alt-Bürgermeister Manfred Krä.


In seinem Bericht über das vergangene Vereinsjahr konnte Miethaner sich über ein abwechslungsreiches Vereinsjahr freuen. So fand erstmals seit der Coronapandemie wieder der Faschingsball mit Besucherrekord oder das Bürgerfest der Gemeinde Aiterhofen statt. Ein besonderes Highlight war jedoch die Aufgabe als Patenverein beim 150-jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Geltolfing. Die Übernahme der Patenschaft sei für den gesamten Verein eine große Ehre gewesen. Gemeinsame habe man fünf Tage lang ein tolles Fest mit großartiger Stimmung feiern können. Daneben wurden auch viele kirchliche, gemeindliche und vereinsübergreifende Veranstaltungen besucht. Der Vorsitzende dankte allen Mitgliedern für ihre Unterstützung, ohne die solche Feste nicht möglich wären.   

 

 

Erfolgreiche Jugend- und Nachwuchsarbeit

 

Im Anschluss an den Rückblick des Vorstandes, gab der erste Kommandant Bernhard Wörtz einen Überblick über die Einsätze im abgelaufenen Jahr. Insgesamt wurde die Aiterhofener Wehr im Jahr 2023 zu 26 Einsätzen mit 342 Einsatzstunden alarmiert. Die Bandbreite der Einsätze reichte von Brandeinsätzen mit Atemschutz über Wohnungsöffnungen bis hin zu Ausleuchten von Hubschrauberlandeplätzen und Gasaustritten. Den Schwerpunkt der Alarmierungen bildete jedoch erneut die Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen mit 12 Einsätzen. Damit die Männer und Frauen der Aiterhofener Feuerwehr im Ernstfall auf diese unterschiedlichen Herausforderungen vorbereitet sind, hielt man verschiedenste Monats- als auch Spezialübungen ab. So fand feuerwehrübergreifend eine Ölsperreübung an der Donau oder eine Gemeinschaftsübung zu einem Gebäudebrand statt. Trotz der überwiegend technischen Einsätze ist auch der Atemschutzeinsatz weiterhin von großer Bedeutung, wie die fünf Einsätze mit Atemschutzpotenzial zeigten.

 

Edith Wörtz freute sich als Leiterin der Kinderfeuerwehr „Little Firefighters“ über neun monatliche Treffen und viele weitere Zwischenaktionen. Dabei lernten 37 Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren spielerisch verschiedene Aufgaben der Feuerwehr von der Brandbekämpfung bis zu den Grundsätzen der Ersten Hilfe kennen. Der Bericht von Jugendwart Sebastian Krinner zeigte, dass bei der Jugendfeuerwehr erfolgreich an diese Nachwuchsarbeit angeknüpft wird. 32 Teilnehmer, davon zehn von der Feuerwehr Aiterhofen, haben die Basis-Prüfung der MTA-Ausbildung erfolgreich bestanden. Gemeinsam mit einigen anderen Kameradinnen und Kameraden legten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zudem das Leistungsabzeichen für die Gruppe im Löscheinsatz ab.
Schließlich konnten die beiden Kommandanten Wörtz und Rupert Weber sieben Nachwuchskräfte und fünf neue Kameraden in den aktiven Dienst übernehmen. Mit zwölf Neuaufnahmen in die Jugendfeuerwehr ist aber weiterhin reges Interesse an der Arbeit der Feuerwehr vorhanden.

 

 

Im Kassenbericht konnte Martin Gebhardt trotz vieler Ausgaben bei den Festen ein erfreuliches Ergebnis präsentieren. Der positive Stand der Kasse wurde durch Kassenprüfer Rupert Buchner bestätigt.

 

 

Respekt für Einsatzbereitschaft

 

Bürgermeister Hösl überbrachte den Dank der Gemeinde für die Arbeit bei den Einsätzen und den Dienst am Nächsten. Gerade die aktuellen Hochwasserkatastrophen beweisen, wie wichtig zahlreiche gut ausgebildete Kräfte sind. Die finanzielle Unterstützung der Gemeinde sei daher unverzichtbar, um dem breiten Einsatzspektrum und den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden. Besonders freute sich Hösl über die erfolgreiche Nachwuchsarbeit, an die es nun anzuknüpfen gilt. Zudem lobte er die ortsübergreifende Zusammenarbeit mit den anderen Wehren der Gemeinde und den gesellschaftlichen Beitrag am Dorfleben. Andreas Aichinger, stellvertretender Landrat, stellte in seinem Grußwort die Frage, was genau hinter einem Einsatz der Feuerwehr steckt. Er würdigte die Bereitschaft, sich in seiner Freizeit durch Übungen ständig neues Wissen anzueignen. Die Einsätze fordern von den Feuerwehrfrauen und -männern an ihre psychischen Grenzen zu gehen und auch das eigene Leben zu riskieren. Dies sei keinesfalls eine Selbstverständlichkeit und verdiene allerhöchsten Respekt.

 

 

115 Jahre aktiver Dienst am Nächsten

 

Umso mehr freute es Aichinger durch die Überreichung der Staatlichen Ehrungen des Freistaats für 25 bzw. 40 Jahre aktiven Dienst ein Zeichen der Unterstützung zu setzen.   

 

Eine besondere Auszeichnung für ihren Einsatz erhielten Florian Kiesl, Stephan Sollfrank und Bernhard Wörtz, die für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt wurden. Aichinger lobte Kiesl für seine Tätigkeit als Atemschutzgeräteträger und dankte Sollfrank für sein langjähriges Engagement als Schriftführer und Mitglied im Festausschuss 2019.
Auch Bernhard Wörtz bringt sich seit seinem Eintritt im Jahr 1999 aktiv in die Feuerwehr Aiterhofen ein. Bereits seit 2009 war er zunächst stellvertretender Kommandant, bevor er 2022 zum 1. Kommandanten gewählt wurde. Mit diesem Amt ist viel Verantwortung sowie die Herausforderung schnell Entscheidungen zu treffen verbunden. Aichinger würdigte insbesondere seine Anstrengungen im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Darüber hinaus ist Wörtz auch im Landkreis als THL-Ausbilder tätig.

 

Das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Freistaats für 40 Jahre aktiven Dienst erhielt Gerhard Krinner. Seit dem Jahr 1984 hilft er stets zuverlässig bei Einsätzen mit und absolvierte zahlreiche Übungen und Leistungsabzeichen. Als Dank für seinen ehrenamtlichen Einsatz erhielt Krinner neben der Ehrung auch einen einwöchigen Aufenthalt im Erholungszentrum St. Florian in Bayerisch Gmain.

 

Die Kommandanten Wörtz und Weber dankten im Namen der Feuerwehr Aiterhofen zudem Florian Gürster für zehn Jahre aktiven Dienst.

 

Vorstand Miethander beendete die Jahreshauptversammlung mit einem Ausblick auf das anstehende Vereinsjahr. Besonders freue er sich auf den Faschingsball am 20.01.2024 im Gasthaus Karpfinger und die Tagesskifahrt in die Flachau am 17.02.2024. Aber auch im aktiven Bereich steht mit der Lieferung eines neuen Versorgerfahrzeugs eine bedeutende Neuanschaffung an.

Die geehrten Feuerwehrkameraden Stephan Sollfrank, Florian Kiesl, Bernhard Wörtz und Gerhard Krinner (vorne Mitte) mit den Ehrengästen Bürgermeister Adalbert Hösl (1. v.l.) und stellv. Landrat Andreas Aichinger (1. v.r.) mit den Führungskräften der Feuerwehr Aiterhofen

(Foto: Katharina Weber)