Frischer Wind bei der Feuerwehr Aiterhofen
Franz Miethaner zum Vorstand gewählt, Bernhard Wörtz wird erster Kommandant
Der Rückblick auf die Einsätze der letzten beiden Jahre stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Aiterhofen, die am vergangenen Sonntag erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie im Gasthaus Karpfinger stattfand. Daneben standen die Neuwahlen der Kommandanten sowie der Vorstandschaft an, bei welchen Adalbert Hösl nach 16 Jahren als 1. Vorsitzender sein Amt weitergab.
Zu Beginn der Versammlung konnte der scheidende Vorsitzende Hösl neben zahlreichen Mitgliedern und Ehrengästen auch den stellv. Landrat Andreas Aichinger, Alt-Bürgermeister Manfred Krä, Landrat a. D. Alfred Reisinger sowie von der Führungsspitze der Landkreisfeuerwehr den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Josef Solleder und den zuständigen Kreisbrandinspektor Markus Huber begrüßen. Die Einschränkungen der Corona-Pandemie wirkten sich auch auf das Vereinsleben aus. Im Gegensatz zum Besuch vieler Dorf- und Gründungsfeste konnte der Vorstand nur auf den Feuerwehrball und die Tagesskifahrt 2020 zurückblicken. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Weltgeschehens betonte er die besondere Bedeutung und Verantwortung von Hilfsorganisationen wie der Freiwilligen Feuerwehr. Am Ende seines Berichts dankte Hösl sowohl der Gemeinde Aiterhofen als auch den Kommandanten mit der gesamten Vorstandschaft für die ausgezeichnete Zusammenarbeit der letzten Jahre. Nach 16 Jahren als Vorstand legte er dieses Amt nun nieder.
Feuerwehr jederzeit einsatzbereit
Nachdem die Jahreshauptversammlung durch einen Einsatz für die FF Aiterhofen unterbrochen wurde, übernahm Bernhard Wörtz als Stellvertreter für den ersten Kommandanten Rupert Weber den Einsatzbericht. Im Vergleich zu den Jahren vor Corona wurde die Aiterhofener Wehr 2020 und 2021 zu deutlich weniger Einsätzen alarmiert. Der zweite Kommandant Wörtz stellte in seinem Bericht fest, dass 2020 16 Einsätze mit insgesamt 197 Einsatzstunden geleistet wurden. 2021 rückten die Kameraden 19-mal aus, wobei nur 118 Einsatzstunden anfielen. Die Bandbreite der Einsätze reichte von Wohnungsöffnungen, Ausleuchten von Hubschrauberlandeplätzen, Garagenbränden bis hin zu Gasaustritten. Den Schwerpunkt der Alarmierungen bildete jedoch die Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen. Speziell zu diesem Aufgabengebiet absolvierten die Feuerwehrmänner und -frauen Übungen mit einem „Truck Rescue Trainer“ und einem LKW-Führerhaus, um noch besser auf die Herausforderungen im Ernstfall vorbereitet zu sein. Auch im Bereich des Atemschutzes fanden zahlreiche Übungen statt. Erfreulicherweise konnten im Jahr 2021 vier neue Atemschutzträger ihre Ausbildung abschließen. Zudem konnte Martin Krinner in den aktiven Dienst der freiwilligen Feuerwehr übernommen werden.
In seinem Bericht betonte Wörtz auch die besondere Bedeutung der Jugend- und Nachwuchsarbeit. Neben einer 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr, wurde mit einem Mal- und Kreativwettbewerb die Kinderfeuerwehr für alle interessierten Jungen und Mädchen ab sechs Jahren gegründet. Dadurch sollen die Kinder spielerisch an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt und für deren Dienst für die Gesellschaft begeistert werden.
Auch bezüglich der technischen Ausrüstung blieb die Aiterhofener Feuerwehr auf dem aktuellen Stand der Dinge. Neben der bereits getätigten Ausstattung der Einsatzfahrzeuge mit Tablets und der Einführung der modernen Alarmierungsapp ALAMOS, steht bis Ende 2023 die Ersatzbeschaffung eines Versorgungs-LKWs an.
Kassier Franz Miethaner konnte in seinem Kassenbericht ein erfreuliches Ergebnis präsentieren. Der positive Stand wurde durch Kassenprüfer Norbert Buchner bestätigt, der nun nach ca. 30 Jahren sein Amt weitergibt.
„Institution Feuerwehr“ – das außergewöhnlichste Ehrenamt
Der zweite Bürgermeister Manfred Engl lobte im Namen der Gemeinde die Wehr für die Arbeit bei den Einsätzen und die Bereitschaft, sich an die steigenden Anforderungen laufend anzupassen. Die finanzielle Unterstützung der Gemeinde sei in diesem Bereich unverzichtbar, um dem breiten Einsatzspektrum gerecht zu werden. Abschließend dankte er Vorstand Hösl für 16 Jahre als Vorstand der FF Aiterhofen, die von guter Zusammenarbeit und Kameradschaft geprägt waren. Andreas Aichinger, stellvertretender Landrat, bezeichnete in seinem Grußwort die Feuerwehr als das „außergewöhnlichste Ehrenamt“. Nicht nur bedarf es aufgrund der technischen Entwicklungen einer ständigen Wissensaneignung in der Freizeit, welche oftmals durch ungeahnte Einsätze unterbrochen wird. Die Einsätze erfordern auch eine mentale Stärke, wenn man „von 0 auf 100 einsatzbereit sein muss“ und dennoch manchmal nicht genug leisten kann. Sich immer wieder neu für diesen gefährlichen Dienst, der an körperliche und psychische Grenzen gehen kann, zu motivieren, sei nicht selbstverständlich. In diesem Dienst am Nächsten ist „365 Tage 24/7 Zeit für Helden“.
Eine besondere Auszeichnung für ihren Einsatz erhielten Alfred Krä, Manfred Paukner, Rupert Buchner und Max Hösl. Diese wurden von stellv. Landrat Aichinger und KBI Markus Huber für 40 Jahre Aktiven Dienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen ausgezeichnet. Auch Alt-Bürgermeister und Ehrenmitglied Manfred Krä wurde offiziell für sein Engagement für die Aiterhofener Wehr sowohl als aktives Mitglied, als auch als zweimaliger Schirmherr und Gründer der Freundschaft mit der Partnergemeinde Iselsberg-Stronach gedankt.
Neue Vorstandschaft gewählt
Zum Ende der Jahreshauptversammlung standen sowohl die Neuwahlen der Kommandanten als auch der Vorstandschaft an. Die beiden bisherigen Kommandanten führen ihre Arbeit mit getauschten Positionen fort. Bernhard Wörtz wurde von den aktiven Feuerwehrmitgliedern zum ersten Kommandanten gewählt und wird von Rupert Weber als zweiter Kommandant unterstützt. Nachdem Adalbert Hösl seine Aufgaben als Vorstand niederlegte, kam es hier zu einigen Änderungen. Als erster Vorstand wurde Franz Miethaner von den Vereinsmitgliedern gewählt, seine Stellvertretung übernimmt Martin Gebhardt. Das freigewordene Amt des Kassiers wird künftig von Norbert Gally ausgeübt. Neben Andrea Griesbauer wurde Kathrin Haberl als Schriftführerin bestimmt, Katharina Weber kümmert sich um den Presse- und Internetauftritt. Als Fahnenträger wird Manfred Haberl nun durch Sebastian Krinner unterstützt. Die Beisitzer Markus Kiesl, Florian Rimkus und Johannes Paukner wurden im Amt bestätigt, Norbert Frischhut und Rupert Buchner wurden als Kassenprüfer gewählt. Aus der Vorstandschaft scheiden Hugo Pröbstl und Stephan Sollfrank aus, die als Beisitzer bzw. Schriftführer über viele Jahre aktiv am Vereinsleben mitwirkten.
Mit Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und einem Überblick über die anstehenden Veranstaltungen 2022, appellierte der neue Vorstand Miethaner an seine Mannschaft sich aktiv einzubringen: „Feuerwehr ist nicht nur die Vorstandschaft, Feuerwehr sind wir alle!“. Abschließend bedankte er sich bei Adalbert Hösl für sein Engagement für das Vereinsleben der FF Aiterhofen. Man sei sich einig, dass der die großen Fußstapfen seines Vorgängers, in die Hösl vor 16 Jahren trat, mehr als würdig ausgefüllt und vergrößert habe.